An der Justin-Wagner-Schule in Roßdorf wurden am 17. August 103 Fünftklässler im Rahmen von vier liebevoll
gestalteten Aufnahmefeiern im neuen Klassenverband begrüßt. Zu Beginn wartete an einem separaten Platz auf jeden Neuzugang ein Namensschild, ein an einem Glücksstein befestigter Luftballon, ein
Lutscher sowie ein Willkommensbrief der neuen sechsten Klassen, die genau vor einem Jahr in einer ähnlichen Situation wie die heutigen Neuankömmlinge steckten.
Umrahmt wurde jede Feier durch Musikstücke des Sommerorchesters unter der Leitung von Fr. Kiehl.
Nach ein paar Einstiegsworten von Fr. Henrici-Papke (Leitung Förderstufe), begrüßte Schulleiterin Fr. Braun die anwesenden Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern. Sie betonte, dass der heutige
Schulwechsel etwas ganz Besonderes sei und die Justin-Wagner-Schule als Team versuchen werde, allen Neulingen die Angst vor dem bevorstehenden Neubeginn zu nehmen und den Grundstein für eine
erfolgreiche Schulzeit zu legen.
Helfen sollte dabei Elke Bräunlings Herbstgeschichte „Die Kastanien und der Herbstwind“ (https://www.elkeskindergeschichten.de/2014/09/08/die-kastanien-und-der-herbstwind/).
Denn ähnlich wie die Kastanien in der Geschichte brechen auch die neuen fünften Klassen ein Stück weit aus ihrer Schale heraus und treten voller Zuversicht, Neugierde oder mit einem kleinen Grummeln
im Bauch von einer bekannten in eine neue aufregende Welt.
Anschließend stellten sich die weiteren Schulleitungsmitglieder Hr. Benz (Leitung Gymnasialzweig) und Hr. Ditscherlein (Leitung Haupt- und Realschulzweig) sowie der Schulelternbeirat, vertreten durch
Fr. Wallmichrath und Fr. Dr. Wüchner-Hofmann, vor und begrüßten ebenfalls die neuen Schülerinnen und Schüler.
Schließlich wurde fleißig gequizzt und Hr. Ditscherlein prüfte das Wissen der Neuankömmlinge über ihre neue Schule. Dabei schlugen sich alle Beteiligten spitze, und die Sieger mit der richtigen
Antwort durften sogar noch einen zusätzlichen kleinen Preis mit nach Hause nehmen.
Nun begann für alle Anwesenden der spannende Teil: Die neuen Klassenlehrerinnen (Fr. Sokol-Höpp F5a, Fr. Volk F5b, Fr. Dieleman G5a, Fr. Hendrich G5b) riefen ihre Schülerinnen und Schüler auf und
hinterließen gemeinsam ihren ersten Handabdruck aus zuvor gestaltetem Papier auf einem großen, bunten Klassen-Regenbogen. Auch wenn die Reise an der JWS gerade erst beginnt, so wissen wir schon
jetzt, dass es nicht der letzte hinterlassene Handabdruck gewesen sein wird. Abschließend beschnupperten sich unseren neuen Fünfer-Kastanien schon mal in ihrem Klassenraum, bevor sie wieder ihren
Eltern übergeben wurden. Es ist der Schule erneut gelungen, vier wunderbare Feiern zu gestalten, die gerade durch die veränderten Rahmenbedingungen den Neuankömmlingen einen sehr persönlichen und
familiären Einstieg in einen neuen Schulabschnitt ermöglicht haben.
Kurz vor den Sommerferien besuchte Claudia Berger („sheriff for kids“) unsere Klasse.
Da wir ja in zwei Gruppen aufgeteilt waren, kam sie nacheinander zu jeder Gruppe, hielt einen Vortrag und kam mit uns ins Gespräch.
Claudia kommt aus schwierigen Verhältnissen, hat viele Gewalterfahrungen gemacht – war aber auch in jungen Jahren eine gute Sportlerin im Fußball und im Kampfsport. Sie lernte in ihrem Umfeld, dass sie zuschlagen soll, wenn sie jemand anfasst. Mit 17 Jahren probierte sie einen Joint im Freundeskreis und fand die Erfahrung zunächst entspannend. Seit ihrem 18. Lebensjahr war sie dann drogensüchtig, unter anderem von Alkohol. Sie hatte niemandem zum Reden und behielt alle Probleme für sich.
Nachdem sie an der letzten ihrer sieben Überdosen fast gestorben wäre, holte sie sich Hilfe. Ihr wurde dann bewusst, wie schlecht es ihr ging. Da war sie bereits 18 Jahre lang drogenabhängig. Nun ist sie in Schulen unterwegs, um den Schülern und deren Angehörige Wege aus einer Sucht zu erklären und hilft auch dabei, gar nicht erst süchtig zu werden. Wichtig ist dabei, dass jeder eine Vertrauensperson* hat, und sich traut, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Außerdem ist sie Mediatorin auf Basis der gewaltfreien Kommunikation geworden.
Claudias Geschichte hat viele von uns sehr berührt. Für Claudias Ausführungen sind wir ihr dankbar. Respekt, dass sie so offen reden kann! Wir hoffen, dass es ihr weiter gut geht und wünschen ihr weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.
Dieser Beitrag ist eine Gemeinschaftsarbeit der jetzigen R8
Claudia Berger ist über ihre Homepage https://sheriff4kids.de/claudia-berger/ erreichbar.
Wer möchte, kann als Vertrauenspersonen an unserer Schule ansprechen: Die Sozialpädagoginnen der Schule Frau Lindner, Frau Hinderlich und Frau Haase oder die Beratungs- und Suchtpräventionslehrkraft Frau Kreisel. Bei allen können Termine für vertrauliche Gespräche vereinbart werden, in denen den Schülerinnen oder Schülern wertungsfrei zugehört und nach Lösungen gesucht wird. Auch für Eltern sind sie Ansprechpartner. Ihre Kontaktdaten stehen im Schulplaner.